Vom Schmerz des Zusichfindens

Christina Friedrich „Morgen muss ich fort von hier“, 192 Seiten, 17,90 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406576904;

Debütroman, das klingt nach einer jungen Autorin, die gerade ihren Uniabschluss geschafft hat und sich jetzt im Schreiben übt. „Morgen muss ich fort von hier“ ist ganz anders, es ist das Werk einer erwachsenen Frau – voll Weltschmerz, Trauer, Enttäuschung, aber auch voller Liebe.

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Mutter-Tochter-Konflikt markiert den Bruch der Gesellschaft

Maria Barbal „Inneres Land“, 401 Seiten, 22,80 €, Transit, ISBN: 978-3887472337;

Oh dieses Bild, dieses unendliche traurige Mädchen, wie sie dasitzt mit ihrer roten Blume. „Keine einzige Freude konnte dich jemals glücklich machen“, ist der erste Satz von „Inneres Land“, diesem tief traurigen Roman, der uns zurückversetzt in das Spanien des Diktators Franco.

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Sprücheklopfer, Weiberheld und ein genialer Verleger

Hans-Peter Schwarz „Axel Springer“, 736 Seiten, 26 €, Propylaen, ISBN: 978-3549072462;

Zufall? Nein, gewiss nicht: Just im 40. Jahr der Studentenunruhen brachte der Historiker Hans-Peter Schwarz eine Biografie über das Feindbild Nummer 1 der 68er heraus: „Enteignet Springer“ lautete der Schlachtruf. Warum Axel Springer so war wie er war, erklärt der vormalige Adenauer-Biograf in dieser bestens recherchierten Lebensgeschichte.

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Im Fremdland ist die gleiche Hölle

James Meek „Fremdland“, 335 Seiten, 19,90 €, Fahrenheit, ISBN: 978-3940813114;

In Afghanistan sterben mehr Menschen als im Irak. Jeden Tag gibt es tote Soldaten – Amerikaner, Engländer, Deutsche. Die Literatur hat diesen Krieg bisher nicht entdeckt – außer James Meek. Der hoch gelobte Roman des früheren Kriegsreporters  ist ein gelungener Coup für den jungen Verlag Fahrenheit.

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Hundekekse, Minzbonbons und eine Digicam

Alexander von Schönburg „Alles über Könige“, 272 Seiten, 17,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3871346040;

Das ist ja wohl klar: Besser als wir hier in Bayern weiß niemand, wie wichtig es ist, einen König zu haben. Was haben wir Ludwig II. nicht alles zu verdanken (seit dem Beinahe-Staatsbankrott)? Und bis heute hält die Sehnsucht an, wieder mal einen „Kini“ zu haben. Und genau dies nährt Alexander von Schönburg mit seinem köstlichen Buch über „Royals“ weltweit.

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Die düstere Eifel birgt ein Familiengeheimnis

Wolfgang Kaes „Das Feuermal“, 480 Seiten, 8,95 €, Rowohlt-Taschenbuch, ISBN: 978-3499246159;

Tatsächlich stehe ich nicht auf Krimis oder auf Thriller. Diesen hier aber wollte ich unbedingt lesen und das nicht nur, weil Wolfgang Kaes ein so liebenswerter Kollege ist. Ich hab’s  nicht bereut. „Das Feuermal“ hat die meisten meiner Vorurteile über das Genre widerlegt: Der Roman ist nicht nur spannend, sondern hintergründig.

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Von der Sinnlosigkeit des Unvollkommenen

Cesare Pavese „Die einsamen Frauen“, 208 Seiten, 19,90 €, Claassen, ISBN: 978-3546004381;

„Bitterer Reis“ ist einer der berühmtesten Filme der italienischen Nachkriegszeit, ein Zeitdokument, dass Hunger, Armut und Ausbeutung im ländlichen Nachkriegs-Italien eindrucksvoll darstellt. „Die einsamen Frauen“ ist das literarische Gegenstück dazu. Autor Cesare Pavese wäre im September 100 Jahre alt geworden. Die Neuausgabe dieses 1949 veröffentlichten Romans ist ein perfektes Vermächtnis.

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Dem Leben auf die Schippe gesprungen

Hans Pleschinski „Ludwigshöhe“, 560 Seiten, 24,90 €, C. H. Beck, ISBN: 978-3406576898;

„Der letzte Wille, ein Donnerschlag. War das Machwerk unter dem Einfluss von Medikamenten verfasst worden?“ In der Tat, das Erbe der drei finanziell klammen Geschwister hat’s in sich. Eine Villa auf der Ludwigshöhe am Starnberger See gehört ihnen, wenn sie dort ein Heim für Lebensmüde aufmachen. Rasant, komisch, tragisch – ein Spiegel unserer Gesellschaft.

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