Denn in diesem quirligen Land im Aufbruch, in dem sich so ziemlich alle gesellschaftlichen Konflikte abspielen, die man sich vorstellen kann, gibt es eine Literaturszene, die ihresgleichen sieht. Linke Intellektuelle, junge Konsumkritiker, Deutschtürken in Deutschland und zurückgekehrte Exilanten des 1980er Militärputsches.
Eins ist klar, die Türkei, wie wir sie in Deutschland uns gemeinhin vorstellen, hat mit dieser Türkei nichts zu tun.
Anlässlich der Buchmesse veröffentlichen wir auf diesem Blog einen Türkei-Schwerpunkt (es ist nicht der erste) und stellen ab 2. Oktober die wichtigsten Neuerscheinungen türkisch(stämmig)er Autoren dieses Herbstes vor, jeden Tag eine. Das aus meiner Sicht wichtigste Buch finden Sie bereits seit drei Wochen auf diesem Blog: Oya Baydars „Verlorene Worte“.
Geplant sind außerdem:
Zülfü Livaneli „Glückseligkeit“
Murat Uyurkulak „Zorn“
Hatice Akyün „Ali zum Dessert – Leben in einer neuen Welt“
Izzet Celasin “Schwarzer Himmel, schwarzes Meer“
Gerhard Schweizer „Die Türkei – Zerreißprobe zwischen Islam und Nationalismus“
Esmahan Aykol „Scheidung auf türkisch“
Adalet Agaoglu „Sich hinlegen und sterben“
Klaus Kreiser „Atatürk“
Yadé Kara „Cafe Cyprus“
Jürgen Gottschlich „Türkei – Ein Land jenseits der Klischees“
Halide Edip Adivar „Die Tochter des Schattenspielers“
Sebnem Isigüzel „Am Rand“
Ahmet Hamdi Tanpinar „Seelenfrieden“
Ismail Boro „Die getürkte Republik“
Frank Westerman „Ararat“
Corry Gutstadt „Die Türkei, die Juden und der Holocaust“
Sabahattin Ali “Die Madonna im Pelzmantel”
Heinz Kramer/Maurus Reinkowski „Die Türkei und Europa“
Mario Levi „Istanbul war ein Märchen“
Sema Kaygusuz „Wein und Gold“
Annette Großbongardt „Istanbul Blues“
Gülbeyaz, Halil „Türkei wohin“
Elif Shafak „Der Bonbonpalast“
Saliha Scheinhardt „Schmerzensklänge“
Yusuf Yesilöz „Gegen die Flut“
Renan Demirkan „Septembertee oder das geliehene Leben“
Zehra Ipsiroglu “Eine andere Türkei”
Orhan Pamuk „Das Museum der Unschuld“
Eine Liste der Neuerscheinungen zur Buchmesse hat kürzlich der Veranstalter veröffentlicht.
Ein spannendes Veranstaltungsprogramm hat auch die Robert-Bosch-Stiftung vorbereitet, die sich verdient gemacht mit der im Unionsverlag erscheinenden „Türkischen Bibliothek“.
Und das Kulturforum TürkeiDeutschland in Köln hat rund um die Messe ein großes Programm gemacht. Gestern hatte Oya Baydar dort eine Lesung. Der absolute Höhepunkt ist ein gemeinsames Konzert von Zülfü Livaneli und Mikis Theodorakis am 9. Oktober in der Kölner Philharmonie.
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