Kein Kochbuch wie viele andere. Es geht um „La Convivialità“, um die Geselligkeit, um die italienische Gastfreundschaft. Und in der Tat, es steckt viel Liebe, fast Besessenheit in diesem Buch. Locatelli bekennt sich zur Slow-Food-Bewegung, also dazu, dass Essen mehr ist als Nahrungsaufnahme. Alles klar? Alles klar!
Locatelli, der angeblich beste italienische Koch, kocht saisonal, mit ausgesuchten Zutaten, bodenständig und großzügig. Er stellt nicht einfach Gerichte vor, erzählt Geschichten und erklärt so, wie Lebens-Mittel funktionieren – egal, ob es sich um Gemüsebrühe handelt, um Weißtrüffelrisotto oder um Minestrone mit Kaisergranaten.
Apropos Kaisergranaten. Wie es sich für einen Mittelmeer-Anlieger gehört, steht Locatelli auf Fisch, besonders bei den Vorspeisen: Gegrillter gefüllter Kalmar mit Tomaten klingt bekannt, Salat mit Meeräschenrogen und Radieschen raffiniert und Makrele mit Safranvinaigrette geheimnisvoll.
Suppen, Safran, Risotto, Pasta, Fisch, Fleisch, Desserts (die Kapiteltitel) – ein Rezept faszinierender als das andere. Fernab jeglicher Pizza-Seligkeit führt uns der Küchenchef zurück zu seiner Großmutter und wandert von Region zu Region. Fazit: Emntdecke die Seele, in dem was Du kochst.
Und noch ein Plus: Die Fotos zu den Rezepten sind gut, aber erfreulich dezent. Endlich mal ein Kochbuch, in dem nicht die Illustrationen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen, sondern die Inhalte. Wunderbar!
Bewertung: *****
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