Istanbul ist Boom-City: Für 99 Euro mit der Lufthansa am Freitag hin und am Sonntag zurück – wie nach London oder nach Paris. Die Zwölf-Millionen-Einwohner-Metropole ist aber auch exotisch, es schadet nichts, ein paar Anleitungen zu bekommen – so wie die von Kai Strittmatter im neuesten Reiseführer/Bildband, erschienen bei Knesebeck, dem Verlag für schöne Bücher.
Wer anders als Kai Strittmatter könnte fundiert über Istanbul berichten. Strittmatter ist seit drei Jahren Korrespondent der Süddeutschen Zeitung am Bosporus und kommentiert seither überaus kompetent das politische und kulturelle Geschehen in der Türkei.
Für den kürzlich erschienen Bildband arbeitete der Journalist mit dem renommierten schweizerischen Fotografen Reto Guntli zusammen. Und der lieferte grandiose Fotos aus dem Innenleben dieser faszinierenden Stadt.
Byzanz, Konstantinopel und jetzt Istanbul, die einstige Hauptstadt der Osmanen hat eine Jahrtausende alte Geschichte. In 14 Episoden ist Strittmatter tief eingetaucht in Gegenwart und Vergangenheit. Er schreibt über die Rückkehr der Tulpe ebenso wie über die Schriftstellerin Elif Schafak, beleuchtet die verschiedenden Religionen, die nebeneinander existieren und porträtiert das wunderbare Europäer-Viertel Beyoglu mit dem Maksim-Platz. Allesamt hervorragende Reportagen.
Ungewöhnlich der Nutz-Teil am Ende des großformatigen Buchs, mit einem Glossar, das die wichtigsten Eigenarten Istanbuls kurz und bündig%Arklärt, einer Geschichtstafel von 680 v. Chr. bis heute und mit den wichtigsten Adressen für Touristen.
Ein schönes Buch, ein teures Buch, aber es lohnt sich.
Bewertung: *****
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