Er war einer der berühmtesten deutschen Naturforscher und noch dazu auf verschiedenen Kontinenten unterwegs, in Nord- und Südamerika ebenso wie in Asien. Alexander von Humboldt (1769 bis 1859) war unermüdlich in seinem Drang Neues zu entdecken. Sein Versuch am 23. Juni 1802, den Chimborazo (6310 Meter) in Ecuador zu besteigen, scheiterte allerdings. Davon handelt dieses Buch.
Ottmar Ette und Oliver Lubrich, Wissenschaftler in Berlin und Potsdam, haben die sagenhafte Expedition anhand der Tagebuchaufzeichnungen ausgewertet. Auch von Humboldt einige hundert Meter unterhalb des Vulkangipfels aufgrund einer unpassierbaren Felsspalte aufgeben musste, hielt der den Höhen-Weltrekord mehrere Jahrzehnte.
Anbetracht der damaligen völlig ungeeigneten Ausrüstung (etwa die Schuhe und die Kleidung) ist die Leistung beinahe unglaublich. Zumal der Forscher und seine Mitstreiter schwer litten, unter der Höhenkrankheit mit den Symptomen Schwindel, Brechreiz, Blutungen aus Lippen und Zahnfleisch.
Das Buch, in das die beiden Autoren klug und kenntnisreich einführen, schildert nicht die Geschichte eines Scheiterns kurz vor dem Wille, sondern über die Klugheit, die den Forscher im richtigen Moment umkehren ließ. Humboldt blickt „in die Hölle aus Schwefel“ und erkennt seine Grenzen. Eine Qualität, die in der heutigen Zeit der immer höher, immer weiter oft vermisst wird.
Interessant auch die Antworten der Biografen, warum der Reisende seine Erlebnisse in der wohl „berühmtesten Episode seines Lebens“ erst 35 Jahre später niederschrieb.
Bewertzung: ****
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