Auf der einen Seite stand Heisenberg mit seiner Unschärferelation, auf der anderen Einstein mit der Relativitätstheorie. 80 Jahre ist das nun her, und heute weiß man, beide hatten Recht – auch wenn sich die Theorien augenscheinlich widersprechen. Über die Hintergründe berichtet der Physiker und Journalist David Lindley in seinem lesenswerten Buch.
22 Jahre nachdem Albert Einstein seine Spezielle Relativitätstheorie (E=mc2) veröffentlicht hatte, entwickelte der gerade mal 25-jährige Physikprofessor Werner Heisenberg die Unschärferelation als ein wesentliches Element der so genannten Quantenmechanik. Er wies nach, dass sich bei den kleinsten Teilen zwei wichtige Größen wie Zeit und Energie nicht gleichzeitig messen lassen.
Jeser Messvorgang beinflusst obendrein das Messobjekt, was Exaktheit zur Fiktion macht. Eine Vorstellung, die beispielsweise Albert Einstein, mit dem Heisenberg lange in Kontakt war, vehement ablehnte. Der 16 Jahre ältere, dänische Kollege Niels Bohr, Erfinder des Bohrschen Atommodells, hingegen erkannte die Tragweite der Theorien Heisenbergs.
Die 1920er Jahre waren eine ungeheuer spannende Zeit für die Physik. Eine Entdeckung nach der anderen revolutionierte die Vorstellungen über die Welt, die uns umgibt. Heisenberg markierte indes einen Bruch. Erstmals in dieser Forscher-Euphorie machte er klar, dass es Grenzen des genauen Erkennens gibt.
David Lindley, studierter Astrophysiker und nun Wissenschafts-Journalist, hat die Debatten dieser Zeit, den Wissenschaftler-Streit und die Schlussfolgerungen daraus, in seinem faszinierenden Buch wiedergegeben. Sein großes Verdienst ist freilich, dass diese Forschungsgeschichte auch von Laien lesbar ist. Allzu tief steigt der Autor nicht in Formeln und Ableitungen ein.
So spannend kann Wissenschaft sein.
Bewertung: ****
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