Gerald Caplan, „Verschwörung gegen Afrika“, 160 Seiten, 9,90 €, Gerstenberg Global, ISBN: 978-3836925860;

Politik für Einsteiger: Die Welt wird immer komplizierter, immer mehr Menschen kommen nicht mehr mit und steigen aus. Die neue Reihe“Gerstenberg global“ arbeitet dagegen. In lockerer Form werden Grundsatzthemen abgehandelt.

„Klimawandel“, „Genozid“, „Imperium“ waren die ersten drei Titel, jetzt folgten „Öl“ und „Verschwörung gegen Afrika“. Die handlichen , nicht zu dicken Bücher, alle für 9,90 Euro, erklären einfach, ohne schlicht zu sein.

Der Titel über Afrika räumt zudem mit vielen Vorurteilen auf. Was wir in den Medien zum Stichwort Afrika serviert bekommen, sind Horrormeldungen über einen von Kriegen und Revolutionen zerrissenen Kontinent, in dem Aids und Hungerkatastrophen weit verbreitet sind.

Falsch ist das nicht, aber es ist nur die halbe Wahrheit, wie Caplan deutlich macht. Für das heutige Elend in Afrika sind vor allem wir Europäer verantwortlich. Erst haben wir uns als Kolonialmächte den Kontinent untertan gemacht und Grenzen geschaffen, die völlig willkürlich sind. Und noch heute ist Afrika ein Spielball der Großmächte.

Die „Verschwörung gegen Afrika“ – ein programmatischer Titel – stellt all diese Zusammenhänge dar, porträtiert die gegenwärtige Situation des Kontinents, schildert die politischen Zusammenhänge und die künftigen Interessen, etwa der Chinesen.

Das Buch ist locker erzählt, quält nicht durch zu große Detailverliebtheit und beinhaltet viele Serviceelemente wie Grafiken und Zeitleisten, die das Verständnis erleichtern.

„Öl“ des kanadischen Professors und Journalisten James Laxer genügt den gleichen Ansprüchen. Seit 30 Jahren beschäftigt er sich mit dem Thema: Sein Buch erzählt die spannende Geschichte der Erdölindustrie, ihrer großen Imperien und starken Männer.

Es hilft uns verstehen, warum aus dem Treibstoff Erdöl trotz oder gerade wegen seiner Begrenztheit eine tickende Bombe geworden ist, und es zeigt auf, wie wir alle daran mitwirken können, diese Bombe rechtzeitig zu entschärfen.

Gerade zurzeit erleben wir ja, wie fatal Finanzspekulationen mit dem Schmiermittel Erdöl die Weltwirtschaft ins Schleudern bringen können. Viele kleine Detailinformationen runden die faktenreiche Darstellung ab.