Andrew McGahan „Last Drinks“, 464 Seiten, 22 €, Verlag Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975097;
Ein Krimi aus Australien? So etwas ist eher selten in deutschen Buchregalen. Wenn indes der von verlegerischem Geschick geleitete Verlag Antje Kunstmann diesen politischen Thriller in Deutschland herausgebracht hat, dann lohnt sich immer ein intensiver Blick darauf.
Es geht um Alkohol und es geht um Korruption. Um von letzterem fortzukommen, stürzte sich George Verney in ersteres. Er zieht sich in ein kleines Kaff zurück, schreibt dort für die Lokalzeitung und trinkt.
Das ändert sich erst, als er gebeten wird, eine Leiche zu identifizieren, die seines Freundes Charlie. Er ist auf grausame Weise ermordet worden, er weiß, was vor zehn Jahren alles passiert ist und er war Teil eines Korruptionsprozesses, der sogar die Regierung gestürzt hatte.
In klarer, unaufdringlicher Sprache und aus der Perspektive des Ich-Erzählers schildert Andrew McGahan seine Geschichte. Warum starb Charlie? Wollte er tatsächlich zu George, um ihm wichtige Arbeit abzunehmen?
In seiner Heimatstadt Brisbane trifft er sie alle wieder. Marvin, der sich in der Politik, als Menschenfischer, auf der politischen Bühne bewegt, jene Halbwelt-Barbesitzer und korrupten Polizisten, die immer schon da waren und Lindsay, so eine Art Pate.
Sie alle treffen wieder aufeinander, als George Versicht, den Mord an seinem Freund Charly aufzuklären und darüber hinaus siene alte Liebe, Charlys Frau, wiedertrifft – „20 Jahre nach jener Nacht, 10 Jahre nach der Vertreibung“.
Ein aufregendes Buch vom anderen Ende der Welt.
Bewertung: ****
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