Peer Hultberg „Eines Nachts“, 231 Seiten, 24 €, Verlag Jung und Jung, ISBN: 978-3902497260;

Dänemark ist das Land der Windräder und der leuchtend-blauen Gebäckteilchen. Dänemark ist aber auch die Heimat des grandiosen Film „Das Fest“ und des nicht minder unterschätzten Autors Per Hultberg. Leider starb der gelernte Psychoanalytiker kurz vor Weihnachten 2007, kurz nachdem er „Eines Nachts“ veröffentlicht hatte.

„Eines Nachts“ ist ein Dokument über den Verfall einer Familie. Es handelt von einer ganz normalen Familie mit ganz normalen Problemen, also Missverständnis und Missgunst, Schuld und Scheitern, Fremdheit, Hass und allgegenwärtiger Einsamkeit.

Eine Frau liegt im Sterben, ihr Mann denkt über die drei erwachsenen Kinder nach und merkt, dass er eigentlich keine Beziehung zu ihnen hat: Am Anfang steht Sohn Rudolf, ein Trinker. Zufällig trifft er auf seine Schwester Birgit. Und Kit, die Jüngste, hat auch ein Geheimnis. Irgendwie steht kein Mitglied dieser Familie wirklich im Leben.

In dieser furchtbaren Familiengeschichte wechselt mit den Personen und ihren Problemen auch die Erzählweise: Von banal bis musikalisch; manchmal knapp und abgehackt und dann wieder eine lange tönender Satz.

Kein Zweifel: Der hierzulande weitgehend unbekannte Peer Hultberg ist ein großer Schriftsteller. Um so bemerkenswerter, dass der kleine, ambitionierte Verlag Jung und Jung ihn für deutsche Leser entdeckt hat.

Bewertung: *****

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Lauter Lesenswertes

Die alltäglichen Abgründe einer normalen Familie

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