Louis Begley/Anka Muhlstein, „Venedig unter vier Augen“, 167 Seiten, 18 €, Mare-Buchverlag, ISBN: 978-3936384079 (auch als Suhrkamp-Taschenbuch, 7,50 €);
„Venedig unter vier Augen“ ist ganz wörtlich zu sehen. Nicht nur, dass hier zwei Autoren ganz eigene Stadtansichten bieten, das kleine Büchlein, das kürzlich in zweiter Auflage erschien, gliedert sich auch noch in vier höchst unterschiedliche Kapitel.
Auslöser für dieses Buch war ein Vortrag, den Anka Muhlstein über Venedig hielt und den Denis Scheck, der Verleger des Mare-Buchverlags gehört hatte. Und so fanden sich diese zwei höchst unterschiedlichen Autoren zusammen: Sie schreibt eigentlich Sachbücher, auf französisch.
Und der polnischstämmige Louis Begley war ein erfolgreicher Anwalt in New York, bevor er mit dem (englischsprachigen) grandiosen „Lügen in Zeiten des Krieges“ ein spätes Debüt herausbrachte. Und obendrein sind die beiden auch noch seit 30 Jahren verheiratet.
Begley beschreibt seine erste Annäherung an Venedig über seine Jugendliebe Lilly und orientiert sich an literarischen Vorbildern wie Thomas Mann und Marcel Proust. Am interessantesten sind Muhlsteins kulinarische Tipps: Man ist, was man isst, gilt auch für Venedig. Und dort gibt es, folgt man den beiden Autoren, allerhand kulinarische Leckerbissen.
Ein nettes Buch, keine große Literatur. Aber für Venedig-Fans ist es lesenswert, auch wenn die längst wissen, was Lilly dem jungen Louis erzählt: „Der Königsweg nach Venedig ist in einer Gondel. Alles andere wäre ein Frevel.“ Richtig.
Bewertung: ****
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