Milena Agus, „Solange der Haifisch schläft“, 172 Seiten, 18,50 €, Verlag Klett-Cotta, ISBN: 978-3608937497;

Lesen-Guru Elke Heidenreich hat Milena Agus im Herbst bekannt gemacht. Ihre „Frau im Mond“ lag über Weihnachten in fast jeder Buchhandlung an der Kasse. Zu Recht. Was dabei unter den Tisch fiel war der Erstling von Milena Agus, auf deutsch erschienen im Frühjahr 2007. Und der ist ebenfalls sehr lesenswert.

„Und ich begriff, dass dies der richtige Moment war, um zu fliehen. Ich merkte, dass dies die richtige Idee war, und dass der Haifisch jetzt schlief. Und in diesem Moment sah ich eine Lücke zwischen seinen Zähnen, schlüpfte hindurch, glitt auf den Sand und ließ mich von der sanften Strömung des Meeres mitziehen.“

So schildert die Ich-Erzählerin den Moment ihrer Befreiung. Die Befreiung von ihrem Liebhaber, einem verheirateten Perversen, dessen Grenzüberschreitungen sie lakonisch-naiv schildert, als gehe es um die Morgentoilette.

„Solange der Haifisch schläft“ ist eine Liebesgeschichte, eine Liebeserklärung an Agus‘ sardische Heimat. Sie schreibt über die Familie Mendoza: Der Mutter geht es um das Gute, Schöne, dem Vater um die Sehnsucht nach Südamerika, dem Bruder um Perfektion und der Tante um die große Liebe.

Die Geschichte hat etwas Magisches, was sich aus der großen Sympathie nährt, die die Autorin für ihre Figuren empfindet. Fragen nach dem Sinn des Lebens kommen auf und werden mit leichter Hand beantwortet. Ein im Sinne des Wortes schönes Buch, dessen Wirkung nicht unterschätzt werden sollte.

Bewertung: *****

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Es gibt nichts Schöneres als zu leben

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