Das Leben als Schauspiel, und Hollywood schreibt das Drehbuch. Nach „Am Ende des Regenbogen“ führt uns Bruce Wagner, Ex-Schauspieler, Ex-Starlettgatte und viel gerühmter Drehbuchautor, erneut ins Innere der Traumfabrik – mit all ihren Widersprüchlichkeiten.
Was ist ein Goldblütenpalast? Na zumindest ein Symbol für die Gegensätzlichkeit der Filmindustrie: Die Blüte – zierlich, schön und vergänglich; das Gold – wertvoll und ewig; der Palast – groß und prächtig. Natur contra Menschenwerk.
Die Geschichte von drei deformierten, jungen Menschen in Hollywood, Clea, Thad und Bertie. Die Eltern unerreichbar erfolgreich, eine Filmdiva, ein gefeierter Schriftsteller und ein Filmmogul mit Kunstgeschmack. Sie haben sich, wie Ich-Erzähler Krohn schreibt, „auf eine geradezu diabolische Weise entschlossen, sich in jene olympischen Höhen zu versteigen, die bereits von den heiligen Ungeheuern, die uns gebaren, erobert, abgesteckt, beansprucht und ins Reich der Mythologie entrückt waren“.
Drei scheiternde Menschen, verbunden in der Tragik ihrer Existenz, gefangen in der Erfolglosigkeit. Wagners Sprache ist bunt, übertreibend, kitschig – symbolhaft für die Übertreibung Hollywoods. In einem Interview empfahl Wagner einmal, „die ganze Sache mit dem Leben nicht allzu persönlich zu nehmen“ – damit man den Schluss des Films, der sich Leben nennt, auch noch mitbekommt. Es könnte ja ein Happy-End sein.
Bewertung: ****
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