Afrika in einem Band, kann das sein? Ein Kontinent erheblich größer als Europa und voller Gegensätze? Ja, es geht. Das neueste Werk von Olivier Föllmi, einem der berühmtesten Reisefotografen der Welt , ist dafür der beste Beleg.

Wer je in Afrika war, der kennt nur zwei Gefühle: Ablehnung aufgrund der großen Fremdheit oder eine ungeheure Faszination. Letztere sollten sich diesen großformatigen, Kilo schweren Bildband leisten, das jeden der 53 Euro wert ist. Und natürlich ist es als Geschenk wunderbar geeignet, selbst für Leute, die schon alles haben.

Ob die Dogon in Mali oder die Himba in Namibia – Föllmi hat diesen Menschen ein wunderbares Denkmal geschaffen. In brillianten Farben zeigt er charakteristische Landschaften, die Menschen, die dort leben und immer wieder Gesichter, die Geschichten erzählen.

Föllmis Art zu fotografieren (siehe auch sein Asien-Band) zeugt von großer Bewunderung und Respekt für die Menschen und deren manchmal Jahrtausende alte Kultur. Voller Achtung erkundet er Gesichter, Mütter, Kinder, Männer, alte und junge Gesichter, und immer mit jenen sehnsuchtsvollen tief braunen Augen. Dieses Buch ist nicht mehr und nicht weniger als eine große Liebeserklärung!

Der senegalesische Philosoph Alassane Ndaw schreibt in seinem Vorwort: „Das neue Afrika weiß, dass Europa künftig mit ihm rechnen muss.“ Nicht so schön formulieren es zurzeit unsere Politiker, allen voran Angela Merkel – ob sie nun beim G8-Treffen in Heiligendamm einen neuen Zugang nach Afrika suchen oder bei der EU-Afrika-Tagung dieser Tage in Portugal.

Nicht zuletzt korrigiert Föllmi auch noch das Bild von Afrika, dass unsere Medien tagaus, tagein vermitteln. Fernsehen und Zeitung würden, so hat ein anderer großer Afrikakenner, Henning Mankell, mal gesagt, „zeigen, wie Afrika stirbt und nicht, wie Afrika lebt“. Föllmis Afrika lebt.