Monica McGoldrick, „Wieder heimkommen – Auf Spurensuche in Familiengeschichten“, 371 Seiten, 29,95 €, Carl-Auer-Verlag, ISBN: 978-3896705976;

„Wer sich nicht erinnern kann, ist verdammt, die Vergangenheit zu wiederholen“, sagt ein altes Sprichwort. Das Erinnern bezieht sich aber nicht nur auf die eigene Geschichte, eine viel größere Rolle noch spielt die Vergangenheit der eigenen Familie.

Dass Simone de Beauvoir, Ikone des Feminismus, es mit einem notorischen Schürzenjäger wie Jean-Paul Sartre aushielt, ist kein Rätsel: Ihr Vater Georges hatte einen legendären Ruf als Dandy.

Oder Katherine Hepburn: Sie war noch keine 14, als sie ihr Bruder Tom erhängte. Der Suizid wurde in der Familie tabuisiert und als Unfall verleugnet. Katherine Hepburn hatte zu Tom eine intensive Beziehung gehabt, sie hatte auf ihn aufgepasst und gesorgt, und: Er war nicht der erste Selbstmörder in der Familie.

Viele Jahre später bildet „die Hepburn“ mit dem Schauspieler Spencer Tracy eines der unsterblichen Traumpaare. Spencer war wie Tom, als kranker Alkoholiker übte er Selbstmord auf Raten, war fürsorgebedürftig und spielte nach außen hin den Starken.

„Wieder heimkommen“ ist ein faszinierendes Buch. Die Autorin untermauert ihre Thesen mit Analysen und Genogrammen der Familien unter anderem von Beethoven, Chaplin, Curie, Kafka, Kennedy und Roosevelt.

Die prominenten Beispiele führen den Leser in die eigene Geschichte. Mit den richtigen Fragen lassen sich auch Familiengeheimnisse ergründen und Eigenschaften, Ereignisse in der eigenen Familie erklären. Ein Muss für jeden, der mehr über sich wissen will.

Bewertung: *****

Eine Empfehlung: http://www.wir-im-gespräch.de/

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